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In der letzten Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung am 22. Januar wurde kontrovers und engagiert 眉ber Vorschul- und Horterziehung diskutiert. Dabei ging es vor allem darum, wie sich die Entscheidung von Senat und Abgeordnetenhaus auf den Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf auswirkt, die vorschulische Erziehung bis zum Alter von 5 陆 Jahren den Kitas und die Horterziehung den Ganztagsgrundschulen zu 眉bertragen. Beschlossen wurde ein Antrag, die Horte von freien Tr盲gern zu sichern und dazu Gespr盲che mit der Liga der Spitzenverb盲nde der Freien Wohlfahrtspflege und anderen Anbietern 眉ber die k眉nftige Zusammenarbeit bei der Hortbetreuung von Schulkindern zu f眉hren. Im Folgenden stellen Bezirksverordnete die Position ihrer jeweiligen Fraktion dar.

Die Nachbeben der Pisa-Studie haben dazu gef眉hrt, dass sich die Politik in Deutschland endlich verst盲rkt mit der Bildungspolitik befasst. So investiert die Bundesregierung etwa vier Milliarden Euro in die F枚rderung der schulischen Ganztagsangebote. Unser Bezirk hat sich bereits sehr fr眉h und erfolgreich um die Ausweisung geeigneter Standorte gek眉mmert. Mit der C盲cilien-Grundschule und der Nehring-Grundschule beginnt der Bezirk gleich mit zwei Standorten.
Bildung beginnt jedoch schon in der vorschulischen Erziehung. Sie ist Basis der bezirklichen Bildungsarbeit, auf der Grundschule und weiterf眉hrende Schulen aufbauen. Bereits im Herbst 2002 hat der Jugendhilfeausschuss weiterf眉hrende 叠别蝉肠丑濒眉蝉蝉别 zu Strukturver盲nderungen in der Tagesbetreuung gefasst – mit den Zielen Optimierung der regionalen Betreuungsstruktur insbesondere im Hortbereich und Beibehaltung der Anzahl der vorhandenen 12.000 笔濒盲迟锄别 in den bezirklichen Einrichtungen (davon 4.000 Hortpl盲tze). Insbesondere im Charlottenburger Westen ist es zu umfangreichen Umstrukturierungen gekommen. Die Betreuung der unter 10-J盲hrigen wird in der Folge stark verbessert. Die Kindertagesst盲tte Ruhwald wurde in die L盲nderallee verlagert; die Dietrich-Bonhoeffer- und die Reinhold-Otto-Grundschule wurden durch die 脺berf眉hrung aller Hortpl盲tze in die Kitas Bolivarallee und Kastanienallee zu verl盲sslichen Halbtagsgrundschulen mit Ganztagsangebot.
Begleitet wurde die Umsteuerung durch die Entscheidung des Senates, die vorschulische Erziehung bis 5 陆 Jahren ganz den Kitas, die schulische Erziehung an die Schulen zu 眉bertragen.
Der Ausbau der Ganztagsangebote und die vorschulische Erziehung sind f眉r die SPD-Fraktion, die im Bezirk den Stadtrat f眉r Jugend, Familie, Schule und Sport und den Vorsitzenden des Jugendhilfeausschusses stellt, von zentraler Bedeutung f眉r eine sozialdemokratische Bildungspolitik. Die bisher – trotz der Haushaltsnot! – gefassten 叠别蝉肠丑濒眉蝉蝉别 stellen einen wichtigen Erfolg dar.
Fr茅deric Verrycken

Wieso Basis? Gerade jetzt? Basis ist etwas Festes, Unverr眉ckbares, Best盲ndiges. Genau das ist im Bezirk nicht mehr vorhanden, seitdem das Jugend- und Bildungsamt, der Senatsverwaltung zum Gefallen, berlinweit am schleunigsten mit der Umst眉rtzung der Einrichtungen vorprescht. Die Fraktion der CDU in der BVV, mit ihr viele B眉rger, mit denen wir monatlich sprechen, kann da nicht in das Aufbruchs-Hurra mit einstimmen; eher bef盲llt uns nagende Sorge.
Sorge darum, dass mit der Verdr盲ngung der Vorschule in einem geschrumpften Kindergarten und dem Verschlucken des Horts durch eine l盲ngst nicht definierte Ganztagsschule das jahrzehntelang bew盲hrte 欧美熟女乱伦er Modell der Kindertagesst盲tte zerschlagen wird. Dieser Aktionismus ist aber nicht nur Willk眉r, er hat auch Methode. Indem dem Kindergarten Bildungsaufgaben 眉bergeh盲uft und der Schule Erziehungsarbeit zugewiesen werden, l盲uft man populistischen Tagesthemen aus den Medien hinterher, ohne die notwendigen Ressourcen zur Verf眉gung zu stellen.
Unsere Prognose: Der Kindergarten (1. bis 5. Lebensjahr) wird die ihm von Senator B枚ger im Bildungsprogramm 眉berzogenen Aufgaben mangels Fortbildung der Dienstkr盲fte nicht erf眉llen. Der Hort wird, genau wie der sozialp盲dagogische Bereich an den Gesamtschulen seit 1974, zum Hilfsorgan der Lehrerschaft herabgewirtschaftet werden.
Wir, die CDU-Fraktion in der BVV, h盲tten es gerne eine Nummer kleiner: so viele Ganztagsschulen wie sozialpolitisch ( und nicht ideologisch! ) notwendig, daneben m枚glichst viele bunte Einrichtungen, die erfahrungsgem盲脽 die Schulen von der Erziehungsaufgabe entlasten und die Initiative der Eltern und der freien Tr盲ger zur vollen Entfaltung kommen lassen.
Albrecht F枚rschler

B眉ndnis90 / Die Gr眉nen wollen die Kita als erste Stufe des Bildungssystems – als eigenst盲ndigen Erfahrungs-, Lern- und Lebensort f眉r Kinder – qualifizieren. Denn die wesentlichen Grundlagen f眉r die soziale, kognitive und motorische Entwicklung werden im fr眉hen Kindesalter gelegt. Dabei darf Chancengleichheit nicht auf der Strecke bleiben. Das bedeutet, dass auch zuk眉nftig f眉r alle Kinder die vorschulische Bildung gesichert sein muss. Wir setzen uns deshalb f眉r ein kostenfreies letztes Kitajahr ein.
Das momentan in 脺berarbeitung befindliche Bildungsprogramm f眉r Kindertageseinrichtungen bietet die Chance, die Bildungseinrichtung Kita weiter zu qualifizieren. Allerdings wird die Entwicklung der Qualit盲t der Bildung und Erziehung in den Kitas nicht kostenneutral erreicht werden k枚nnen. Durch die K眉rzungen des Senats im vorschulischen Bereich wird dieses Vorhaben sogar mehr als konterkariert. Die Verlagerung der Vorklassen an die Kitas und der Horte an die Schulen sind dennoch richtige Schritte und werden von uns grunds盲tzlich begr眉脽t. Allerdings sollten auch die Rahmenbedingungen stimmen.
Freie Tr盲ger m眉ssen die M枚glichkeit erhalten, in Kooperation mit Schule ein Angebot zu machen, das nach Gesichtspunkten und Standards der Jugendhilfe ausgestattet ist. In der freien Tr盲gerschaft existieren Sch眉lerl盲den und Horte, die gro脽es Interesse haben, ihre Kompetenz speziell in die Bildung und Betreuung von Schulkindern einzubringen und die Horte als Bestandteil von Ganztagsschulen weiterzuf眉hren.
Bei dem 脺bergang des Personals von Jugendhilfe an die Schulen ist es dringend erforderlich, dass nicht nur Erzieherinnen 眉bernommen werden, sondern auch die notwendigen Leitungskr盲fte aus den bisherigen Einrichtungen. Wer f眉r bessere Bildung eintritt, muss nicht nur inhaltliche Konzepte auf den Tisch legen, sondern auch die finanziellen und personellen Rahmenbedingungen schaffen. Dies hat der Senat bisher vers盲umt.
Jochen Wieseke

Vorschulen und Horte haben wesentlich dazu beigetragen, das Fundament zu errichten, auf dem eine erfolgreiche schulische Entwicklung fu脽t. Die Abschaffung der Vorschule sowie Personalabbau und Frequenzanhebung in den Kitas sind auf dem Weg in die Wissensgesellschaft nicht hilfreich. Wenn die rot-dunkelrote Koalition aus SPD und PDS sich in ihrer Koalitionsvereinbarung f眉r eine Priorisierung der Bildung aussprach, ist dies nun ad absurdum gef眉hrt worden. Auf diesem Weg kann eine Qualit盲tsverbesserung nicht stattfinden.
Nur durch mehr Eigenst盲ndigkeit und Wettbewerb im Bildungssystem kann mehr Qualit盲t erreicht werden. Die Einrichtungen sollten eine weitgehende Budget- und Personalhoheit erhalten. Die freien Tr盲ger spielen bei der anstehenden Reform des Bildungssystems eine wichtige Rolle. Dieses Angebot ist weiter unverzichtbar.
Die FDP kritisiert insbesondere, dass die Eingangsstufe f眉r 34 Schulen schon in diesem Sommer auslaufen soll. Das hat zu Verwirrungen in den Grundschulen beigetragen und es ist kaum noch m枚glich, den betroffenen Eltern eine alternative Schulwahl einzur盲umen. Mit anderen Worten, es besteht keinerlei Planungssicherheit.
F眉r die Europaschulen gelten die Vorklassen als Voraussetzung f眉r den zweisprachigen Unterricht. Die Liberalen fordern daher die Senatsverwaltung nachdr眉cklich auf, wenigstens hier Ausnahmen zuzulassen.
Dr. Wilfried Fest / Florian P. Block