Unaufhaltsam steigende Mieten haben dazu geführt, dass sich selbst die Mittelschicht das Leben in unserem Bezirk kaum leisten kann. Bezahlbarer Wohnraum ist die zentrale soziale Frage. Allein verstärkter Neubau löst das Problem nicht. Vor kurzem hat unsere Große Anfrage gezeigt, dass nur ein Bruchteil der neu gebauten Wohnungen überhaupt Mietwohnungen sind, von bezahlbaren Mieten ganz zu schweigen. Der Markt baut am Bedarf vorbei. Und die Mietpreisbremse der Bundesregierung wirkt nicht.
Verzweifelte Zeiten erfordern neue Ideen. Kein Wunder, dass über Artikel 15 unseres Grundgesetzes, der eine Vergesellschaftung zugunsten der Allgemeinheit ermöglicht, nachgedacht wird. Es war ein erheblicher Fehler, dass SPD und Linke große Bestände der landeseigenen Wohnungen an Investoren verkauft haben. Gerade diese treiben gewinnfixiert die Mieten nach oben. Seitdem ist das Grundrecht auf Wohnen in Gefahr.
Eine solche Vergesellschaftung wird das Land viele Milliarden Euro kosten, das immer noch mit einem enormen Schuldenberg kämpft. Eine solche Investition darf nicht dazu führen, dass Å·ÃÀÊìÅ®ÂÒÂ× an anderer Stelle handlungsunfähig wird.
Es gilt genau hinzusehen, wo der Rückerwerb von Wohnraum gezielt zur Senkung und Stabilisierung des Mietspiegels, also mit maximaler Wirkung, eingesetzt werden kann.
Jenny Wieland