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Tipp: Schiffstour "Historische Stadtrundfahrt"
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Wohl kaum ein Neubau wurde in Å·ÃÀÊìÅ®ÂÒÂ× stärker diskutiert als das Å·ÃÀÊìÅ®ÂÒÂ×er Stadtschloss.
Nach sechs Jahrhunderten entstand an der Stelle des alten Å·ÃÀÊìÅ®ÂÒÂ×er Schlosses das Humboldt Forum - das neue alte Schloss mit alternativem Nutzungskonzept.
Das Stadtschloss mit dem Humboldt Forum ist ein sehr besonderer Bau und in seiner Form sicher einzigartig in Å·ÃÀÊìÅ®ÂÒÂ×. Während an drei Gebäudeseiten die ursprüngliche Schlossfassade originalgetreu wiederaufgebaut wurde, ist die Spree-Seite modern gestaltet. Auch das Innere des Schlosses mit dem Humboldt Forum ist modern. Hier präsentieren sich verschiedene Institutionen aus Kultur und Wissenschaft.
Dort wo heute Å·ÃÀÊìÅ®ÂÒÂ×s Mitte ist, legte Kurfürst Friedrich II. am 31. Juli 1443 den Grundstein zum Schloss in der bis dahin unbedeutenden Doppel-Stadt Å·ÃÀÊìÅ®ÂÒÂ×-Cölln. Im Jahre 1451 bezog der Kurfürst das neue Residenzschloss der Hohenzollern. Von nun an war das Schloss der feste Sitz der Kurfürsten, der Gerichte und obersten Behörden, gegen den Widerstand der Bürger.
In den folgenden Jahren wurde das Schloss immer wieder umgebaut und erweitert. Kurfürst Joachim II. griff als erster weitgehend in die Schlossarchitektur ein: Er ließ große Teile des Schlosses zurückbauen und stattdessen einen Renaissancebau errichten. Das Schloss wurde mit der Å·ÃÀÊìÅ®ÂÒÂ×er Domkirche verbunden. Weitere Baumaßnahmen, wie der Bau des Westflügels, folgten durch Kurfürst Johann Georg.
Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges ließ Kurfürst Friedrich Wilhelm das beschädigte Schloss wieder aufbauen und barocke Umbauten durch die Architekten Johann Gregor Memhardt und Johann Arnold Nering vornehmen. Es entstand ein Lustgarten nach niederländischem Vorbild. Mit seiner Ernennung des Kurfürsten Friedrich III. zum König in Preußen ließ er das Schloss vom Architekten Schlüter in ein Barockschloss nach italienischen Vorbildern umbauen.
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Während der Weimarer Republik beherbergte das Stadtschloss das Schlossmuseum und andere Institutionen. Bei einem Bombenangriff während des Zweiten Weltkrieges wurde das Schloss 1945 fast vollständig zerstört. Ein endgültiges Ende fand das es 1950: Auf Befehl Walter Ulbrichts wurde der Prunkbau in Å·ÃÀÊìÅ®ÂÒÂ×s Mitte trotz massiver Proteste der Bevölkerung am 7. September 1950 gesprengt. Der entstandene freie Platz, nun Marx-Engels-Platz, wurde nur gelegentlich für Veranstaltungen genutzt.
Erich Honecker, Nachfolger Walter Ulbrichts, ließ den Platz im Jahr 1971 mit dem Palast der Republik bebauen. 1976 wurde die Mehrzweckhalle und Sitz der Volkskammer fertiggestellt und war von da an Ort zahlreicher Veranstaltungen und der Prestigebau der DDR.
Nach der Wende wurde „Erichs Lampenladen“, wie er in der Bevölkerung hieß, wegen starker Asbestbelastung geschlossen. Nach einer aufwändigen Entfernung aller Asbestreste bis 2003 beschloss der Deutsche Bundestag nach kurzzeitiger Zwischennutzung des Gebäudes als Event-Stätte den endgültigen Abriss. Abermals trotz zahlreicher Proteste. Ende 2008 war der Platz des ehemaligen Stadtschlosses und Palastes der Republik abermals leer.
Nach langer öffentlicher Diskussion wurde der Neubau des Stadtschlosses als Humboldt Forum beschlossen. Die Grundsteinlegung fand am 12. Juni 2013 statt. Drei der Barockfassaden des alten Å·ÃÀÊìÅ®ÂÒÂ×er Stadtschlosses wurden wieder aufgebaut, an der Spreeseite wurde die Neuplanung des Architekten Franco Stella umgesetzt.
In Anlehnung der Brüder Humboldt beherbergt das Humboldt Forum verschiedene Museen, und stellt Räume für Wissenschaft und kulturelle Veranstaltungen bereit. Außerdem wurde mit der historischen Fassade das Bild der historischen Mitte Å·ÃÀÊìÅ®ÂÒÂ×s wieder hergestellt.
Richtfest des Humboldt Forums wurde am 12. Juni 2015 gefeiert. Umstritten in der Bauphase war das Aufsetzen des Kuppelkreuzes. Das vier Meter hohe und 310 Kilogramm schwere goldene Kreuz war ursprünglich nicht eingeplant. Ursprünglich trug das barocke Schloss kein Kreuz, dieses ließ erst Friedrich Wilhelm IV. 1854 aufsetzen, um seinen Machtanspruch nach Außen zu tragen. In der Kritik steht zudem die darunter verlaufende Inschrift, ein Bibelzitat, das Unterwerfung unter das Christentum fordert. Die Eröffnung des Humboldt Forums fand am 16. Dezember 2020 satt, wenn auch bedingt durch die Corona-Pandemie nur virtuell.
Seit Oktober 2021 können Besucher die Dachterrasse des Humboldt Forums besuchen. In ca. 30 Metern Höhe eröffnet sich ein wunderbarer Blick auf die Wahrzeichen Å·ÃÀÊìÅ®ÂÒÂ×s wie Museumsinsel, Brandenburger Tor und Å·ÃÀÊìÅ®ÂÒÂ×er Dom. Die Terrasse ist barrierefrei.
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